64. Kongress der Vereinigten Staaten

Legislative der Vereinigten Staaten

Der 64. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1915 bis zum 4. März 1917. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse III) waren im Jahr 1914 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich in beiden Kammern eine Mehrheit für die Demokratische Partei, die mit Woodrow Wilson auch den Präsidenten stellte. Der Republikanischen Partei blieb nur die Rolle in der Opposition. Während der Legislaturperiode gab es einige Rücktritte und Todesfälle, die aber an den Mehrheitsverhältnissen nichts änderten. Bei den Wahlen zum US-Senat wurde erstmals der 17. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten angewendet, der bestimmt, dass die Senatoren vom Volk ihrer jeweiligen Staaten gewählt werden. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus 48 Bundesstaaten. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1910.

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64. Kongress der Vereinigten Staaten
Siegel des Kongresses
Siegel des Kongresses
4. März 1915 – 4. März 1917
PräsidentWoodrow Wilson (D)
Mitglieder96 Senatoren
435 Abgeordnete
SenatsmehrheitDemokraten (D)
SenatspräsidentThomas Marshall (D)
HausmehrheitDemokraten (D)
SpeakerChamp Clark (D)
Senat
  
Insgesamt 96 Sitze
Repräsentantenhaus
      
Insgesamt 435 Sitze

Wichtige Ereignisse

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Siehe auch 1915, 1916 und 1917Die Weltpolitik ist von den Ereignissen des Ersten Weltkriegs überschattet, der in Europa bereits seit August 1914 im Gange ist. Die USA halten sich aber noch bis zum 6. April 1917 aus dem Krieg heraus.

  • 4. März 1915: Beginn der Legislaturperiode des 64. Kongresses
  • 7. Mai 1915: Der britische Dampfer Lusitania wird von der deutschen Marine versenkt. Unter den etwa 1200 Toten sind auch 128 Amerikaner.
  • 9. Juni 1915: Der amerikanische Außenminister William Jennings Bryan tritt zurück.
  • 24. Juli 1915: Das Ausflugsschiff SS Eastland kentert bei Chicago, dabei sterben 844 Menschen.
  • 28. Juli 1915: Die USA beginnen mit der Besetzung von Haiti.
  • 5. – 23. August: Ein Hurrikan fegt unter anderem über New Orleans und fordert 275 Opfer.
  • 8. und 9. März 1916: Im Zuge der damaligen Unruhen in Mexiko kommt es an der Grenze zu den USA zu Grenzzwischenfällen als etwa 500 Mexikaner die Stadt Columbus in New Mexico angreifen. Dabei sterben 12 amerikanische Soldaten. Die Mexikaner werden schließlich von einer amerikanischen Kavallerieeinheit zurückgeschlagen. In der Folge entsendet Präsident Wilson 12,000 Soldaten zur Kontrolle an die mexikanische Grenze.
  • 5. Mai 1916: Die United States Marines erobern die Dominikanische Republik.
  • 30. Juli 1916: Deutsche Agenten verursachen die Black-Tom-Explosion in Jersey City in New Jersey. Es gibt mindestens 7 Tote.
  • 7. November 1916: Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA. Präsident Wilson wird wiedergewählt. Bei den Kongresswahlen erringt die Demokratische Partei die Mehrheit im Senat. Im Repräsentantenhaus hat zwar die Republikanische Partei die meisten Sitze. Allerdings können sich die Demokraten mit Hilfe von Abgeordneten kleinerer Parteien die Mehrheit der Sitze sichern.
  • 11. Januar 1917: Deutsche Saboteure lösen die sogenannte Kingsland Explosion aus. Das Ereignis ist ein Mitgrund für den späteren amerikanischen Eintritt in den Ersten Weltkrieg.
  • 3. Februar 1917: der US-Senat bricht die diplomatischen Kontakte mit Deutschland ab.

Die wichtigsten Gesetze

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In den Sitzungsperioden des 64. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):

  • 15. Mai 1916: Kern Amendment
  • 29. Mai 1916: Fraudulent Advertising Act of 1916
  • 31. Mai 1916: Tillman Act
  • 3. Juni 1916: National Defense Act of 1916
  • 9. Juni 1916: Chamberlain-Ferris Act
  • 11. Juli 1916: Federal Aid Road Act of 1916
  • 11. Juli 1916: Terminal Inspection Act of 1916
  • 17. Juli 1916: Federal Farm Loan Act
  • 27. Juli 1916: River and Harbors Act of 1916
  • 28. Juli 1916: Space Basis Act
  • 28. Juli 1916: Railway Mail Service Pay Act
  • 9. August 1916: Uniform Bill of Lading Act of 1916
  • 11. August 1916: Irrigation District Act of 1916
  • 11. August 1916: Wildlife Game Refuges Act of 1916
  • 11. August 1916: Grain Standards Act of 1916
  • 11. August 1916: Cotton Futures Act of 1916
  • 11. August 1916: Brush Disposal Act of 1916
  • 11. August 1916: Warehouse Act of 1916
  • 25. August 1916: National Park Service Act
  • 29. August 1916: 2nd Uniform Bill of Lading Act of 1916
  • 29. August 1916: Jones Act (betrifft die Philippinen)
  • 29. August 1916: Federal Possession and Control Act of 1916
  • 29. August 1916: Army Appropriations Act of 1916
  • 29. August 1916: Naval Act of 1916
  • 29. August 1916: Naval Reserve Force Act
  • 31. August 1916: Federal Standard Container Act
  • 31. August 1916: Standard Fruits and Vegetable Baskets and Containers Act of 1916
  • 1. September 1916: Keating-Owen Act
  • 3. September 1916: Adamson Act
  • 7. September 1916: Merchant Marine Act of 1916
  • 7. September 1916: Workingmen’s Compensation Act
  • 8. September 1916: Anti-Dumping Act of 1916
  • 8. September 1916: Emergency Revenue Act of 1916
  • 20. Oktober 1916: Special Air Preparedness Act
  • 29. Dezember 1916: Stock-Raising Homestead Act
  • 5. Februar 1917: Immigration Act of 1917
  • 22. Februar 1917: Federal Interpleader Act of 1917
  • 23. Februar 1917: Smith-Hughes Act
  • 26. Februar 1917: Mount McKinley National Park siehe auch Denali-Nationalpark
  • 1. März 1917: Flood Control Act of 1917
  • 2. März 1917: Jones-Shafroth Act
  • 3. März 1917: Reed Amendment
  • 3. März 1917: Sheppard Bone-Dry Act
  • 3. März 1917: Special Preparedness Fund Act of 1917
  • 4. März 1917: Timber Export Act

Zusammensetzung nach Parteien

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  • Demokratische Partei: 56 (Mehrheit)
  • Republikanische Partei: 40
  • Sonstige: 0

Gesamt: 96

Repräsentantenhaus

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  • Demokratische Partei: 230 (Mehrheit)
  • Republikanische Partei: 196
  • Sonstige: 9

Gesamt: 435

Außerdem gab es noch fünf nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte.

Amtsträger

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Führung der Mehrheitspartei

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Führung der Minderheitspartei

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Repräsentantenhaus

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Führung der Mehrheitspartei

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Führung der Minderheitspartei

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Senatsmitglieder

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Im 64. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:

Alabama

Arizona

Arkansas

Kalifornien

Colorado

Connecticut

Delaware

Florida

Georgia

Idaho

Illinois

Indiana

Iowa

Kansas

Kentucky

Louisiana

Maine

Maryland

Massachusetts

Michigan

Minnesota

Mississippi

Missouri

Montana

Nebraska

Nevada

New Hampshire

New Jersey

New Mexico

New York

North Carolina

North Dakota

Ohio

Oklahoma

Oregon

Pennsylvania

Rhode Island

South Carolina

South Dakota

Tennessee

Texas

Utah

Vermont

Virginia

Washington

West Virginia

Wisconsin

Wyoming

Mitglieder des Repräsentantenhauses

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Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 64. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:

Alabama9 Wahlbezirke. Außerdem wurde ein Abgeordneter staatsweit gewählt

ArizonaStaatsweite Wahl

Arkansas7 Wahlbezirke.

Kalifornien11 Wahlbezirke.

Colorado4 Wahlbezirke

Connecticut 5 Wahlbezirke

DelawareStaatsweite Wahl

Florida4 Wahlbezirke

Georgia12 Wahlbezirke

IdahoStaatsweite Wahl

Illinois25 Wahlbezirke. Außerdem wurden zwei Abgeordnete staatsweit gewählt

Indiana13 Wahlbezirke

Iowa11 Wahlbezirke

Kansas8 Wahlbezirke.

Kentucky11 Wahlbezirke

Louisiana8 Wahlbezirke

Maine4 Wahlbezirke

Maryland6 Wahlbezirke.

Massachusetts16 Wahlbezirke

Michigan13 Wahlbezirke

Minnesota10. Wahlbezirke

Mississippi8 Wahlbezirke

Missouri16 Wahlbezirke

MontanaStaatsweite Wahl

Nebraska6 Wahlbezirke

NevadaStaatsweite Wahl

New Hampshire2 Wahlbezirke

New Jersey12 Wahlbezirke

New MexicoStaatsweite Wahl

New York43 Wahlbezirke

North Carolina10 Wahlbezirke

North Dakota3 Wahlbezirke

Ohio22 Wahlbezirke

Oklahoma8 Wahlbezirke

Oregon3 Wahlbezirke

Pennsylvania32 Wahlbezirke. Außerdem wurden vier Abgeordnete staatsweit gewählt

Rhode Island3 Wahlbezirke

South Carolina7 Wahlbezirke.

South Dakota3 Wahlbezirke

Tennessee10 Wahlbezirke

Texas16 Wahlbezirke. Außerdem wurden zwei Abgeordnete staatsweit gewählt

Utah2 Wahlbezirke

Vermont2 Wahlbezirke

Virginia10 Wahlbezirke

Washington5 Wahlbezirke

West Virginia5 Wahlbezirke. Außerdem wurde ein Abgeordneter staatsweit gewählt

Wisconsin11 Wahlbezirke

WyomingStaatsweite Wahlen

Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:

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Commons: 64. Kongress der Vereinigten Staaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 64 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 64. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)