Bahnstrecke Budapest–Szolnok

Die Bahnstrecke von Pest (ab 1873 Budapest) nach Szolnok wurde am 1. September 1847 durch die Ungarische Central-Eisenbahn eröffnet,^[4] zwölf Tage nach Inbetriebnahme der zweiten Eisenbahnstrecke des Königreiches Ungarn, Wiener Neustadt–Sopron. Ausgangspunkt der Strecke war der Kopfbahnhof Pesti indóház, der im Vorjahr mit der ersten ungarischen Eisenbahnstrecke Pest–Waitzen (Vác) in Betrieb genommen wurde. 1850 wurde die Eisenbahngesellschaft verstaatlicht und die Strecke ging auf die k.k. Südöstliche Staatsbahn über.^[5] 1857 wurde der Streckenabschnitt Cegléd–Szolnok an die private k.k. privilegierte Theiss-Eisenbahn abgegeben, welche die Strecke bis Debrecen verlängerte.^[6] Das andere Streckenstück gelangte 1855 durch Reprivatisierung der Südöstlichen Staatsbahn an die private k.k. privilegierte Österreichische Staatseisenbahn-Gesellschaft (ab 1882 k.k. privilegierte Österreichisch-ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft).

Der ursprüngliche Kopfbahnhof in Szolnok als Endpunkt der Strecke wurde mit dem Bau der Bahnstrecke Szolnok–Debrecen 1857 durch den heutigen Durchgangsbahnhof ersetzt.^[7] In Budapest wurde 1877 anstelle des Pesti indóház der heutige Westbahnhof (Nyugati pályaudvar) erbaut. Die Theiss-Eisenbahn und ihre Strecken gingen 1880 mit der Verstaatlichung in der Magyar Államvasutak auf,^[8] die Österreichisch-ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft erst 1891.^[9]

Halbstündlich verkehren Nahverkehrszüge zwischen Budapest-Nyugati und Monor sowie stündlich bis Cegléd. Hinzu kommen stündliche InterRégió-Züge in Richtung Nyíregyháza. Auch in der Nacht besteht ein stündliches Nahverkehrsangebot zwischen Budapest und Szolnok. Dabei kommen Elektrotriebzüge der Typen FLIRT und KISS des Schweizer Herstellers Stadler Rail zum Einsatz.

Im Fernverkehr verkehren stündlich die InterCity-Linie „Napfény“ Budapest-Nyugati–Szeged sowie abwechselnd die Linien „Nyírség“ Budapest-Nyugati–Záhony und „Tokaj“ Budapest-Nyugati–Nyíregyháza–Miskolc-Tiszai–Budapest-Keleti. Zudem kommen einige internationale Fernzüge nach Rumänien und in die Ukraine hinzu.^[10]

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  Reisezug mit V43 in Budapest-Nyugati (2003)
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  Stadler FLIRT in Kőbánya-Kispest (2017)
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  Personenzug in Cegléd (2006)
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  Stadler KISS in Szolnok (2019)
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  InterCity Nyíregyháza–Budapest in Szolnok (2014)

Die Bahnstrecke beginnt im Budapester Westbahnhof im VI. Budapester Bezirk im Stadtteil Pest. Von dort führt sie in südwestlicher Richtung durch die Bezirke Zugló und Kőbánya zum Bahnhof Kőbánya-Kispest. Dieser Abschnitt wird auch als innere Budapester Ringbahn bezeichnet. Von Kőbánya-Kispest verläuft sie weiter nach Südosten durch den XVIII. Bezirk und erreicht nach dem Passieren der Stadtgrenze von Budapest die Stadt Vecsés im Komitat Pest, durch das sie über Üllő, Monor, Pilis, Albertirsa und Ceglédbercel nach Cegléd führt. Von dort verläuft sie schließlich in östlicher Richtung über Abony nach Szolnok im Komitat Jász-Nagykun-Szolnok.

• Richard Heinersdorff: Die k. und k. privilegierten Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie 1828-1918. Molden, Wien u. a. 1975, ISBN 3-217-00571-6. 
• Hermann Strach: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns von den ersten Anfängen bis zum Jahre 1867. In: Hermann Strach (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.1. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 73–503 (archive.org). 

Commons: Bahnstrecke Budapest–Cegléd–Szolnok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• MÁV-Fahrplan der Kursbuchstrecke 100a Budapest–Cegléd–Szolnok (2023) (PDF; 189 kB)
• Bilder der Betriebsstellen auf vasutallomasok.hu

1. ↑ Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 100 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 18. April 2023 (ungarisch). 
2. ↑ Menetrendi segédkönyv II. kötet. (PDF; 2,2 MB) 3.19. Budapest-Nyugati – Záhony. Magyar Államvasutak Zrt., S. 57–58, abgerufen am 18. April 2023 (ungarisch). 
3. ↑ 100 Budapest – Szolnok – Debrecen – Nyíregyháza. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 18. April 2023 (ungarisch). 
4. ↑ Victor Freiherr von Röll: Ungarische Eisenbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 10. Berlin/Wien 1923, S. 50 (zeno.org [abgerufen am 23. April 2023]). 
5. ↑ 272. Erlaß des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten vom 30. Mai 1850. In: Allgemeines Reichs-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kaisertum Oestreich. Jahrgang 1850, Dritter Teil. Kaiserlich-königliche Hof- und Druckerei, Wien 1850, S. 1231 (onb.ac.at). 
6. ↑ Victor Freiherr von Röll: Ungarische Eisenbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 10. Berlin/Wien 1923, S. 53 (zeno.org [abgerufen am 23. April 2023]). 
7. ↑ Szolnok. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 10. Mai 2023 (ungarisch). 
8. ↑ Victor Freiherr von Röll: Theißbahn. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 9. Berlin/Wien 1921, S. 308 (zeno.org [abgerufen am 23. April 2023]). 
9. ↑ Victor Freiherr von Röll: Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft priv. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 7. Berlin/Wien 1915, S. 448 (zeno.org [abgerufen am 23. April 2023]). 
10. ↑ 100a Budapest — Cegléd — Szolnok. (PDF; 189 kB) Magyar Államvasutak Zrt., abgerufen am 23. April 2023 (ungarisch).