Eurovision Song Contest 1994

39. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs
(Weitergeleitet von ESC 1994)

Der 39. Eurovision Song Contest fand am 30. April 1994 im Point Theatre in Dublin statt. Bis heute ist es der letzte Wettbewerb, der nicht im Mai ausgetragen wurde. Irland gewann zum dritten Mal hintereinander mit Rock ’n’ Roll Kids.

39. Eurovision Song Contest
Datum 30. April 1994
Austragungsland Irland Irland
Austragungsort
Point Theatre, Dublin
Austragender Fernsehsender RTÉ
Moderation Cynthia Ní Mhurchú & Gerry Ryan
Pausenfüller Riverdance
Teilnehmende Länder 25
Gewinner Irland Irland
Siegertitel Paul Harrington & Charlie McGettigan: Rock ’n’ Roll Kids
Erstmalige Teilnahme Estland Estland,
Litauen 1989 Litauen,
Polen Polen,
Rumänien Rumänien,
Russland Russland,
Slowakei Slowakei,
Ungarn Ungarn
Zurückgezogene Teilnahme Italien Italien
Mussten aussetzen Belgien Belgien,
Danemark Dänemark,
Israel Israel,
Luxemburg Luxemburg,
Slowenien Slowenien,
Turkei Türkei
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Irland ESC 1993Irland ESC 1995

Besonderheiten

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Für Deutschland nahm die Gruppe Mekado mit dem Titel Wir geben ’ne Party teil, die auf dem 3. Platz landete. Petra Frey holte mit Für den Frieden der Welt den 17. Platz nach Österreich, Duilio und Sto pregando belegten für die Schweiz Platz 20. Die Schweiz musste im Jahr danach aussetzen und fehlte zum ersten Mal in der Geschichte des ESC.

Eine Anzahl an neuen Ländern kam dieses Jahr aus dem Osten Europas. Edyta Górniak aus Polen sorgte gleich für eine Sensation – To nie ja! kam auf Platz 2. Auch Ungarn erreichte seine beste Platzierung – Kinek mondjam el vétkeimet? von Friderika Bayer bekam gleich bei den ersten drei Wertungen die Höchstpunktzahl, und zwar aus Schweden, Finnland und Irland. Am Ende wurde sie aber nur Vierte. Auch Russland landete in der ersten Hälfte. Dagegen schnitten die Slowakei, Rumänien, Estland und Litauen bei ihrer Premiere verhältnismäßig schlecht ab. Litauen erhielt sogar gar keine Punkte. All diese Länder mussten im folgenden Jahr aussetzen.

Am Ende machte das Lied Rock ’n’ Roll Kids, welches Paul Harrington und Charlie McGettigan vortrugen, das Rennen. Es war zudem der erste Beitrag, der den Wettbewerb ohne begleitende Orchestermusik gewann, außerdem war er am Abend der einzige Beitrag ohne Orchestermusik. Irland gewann damit zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal. Damit wurde Irland zum alleinigen Rekordgewinner des ESC. Die weitaus erfolgreichste Darbietung des Abends war jedoch das erstmals in der Pause aufgeführte Riverdance.

Die Plätze 1 bis 18 bedeuteten die Qualifikation für das nächste Jahr; das hieß, dass die Schweiz, Finnland und die Niederlande zusammen mit einigen der osteuropäischen Neulinge 1995 nicht teilnahmeberechtigt waren.

Teilnehmer

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  • Länder im Finale
  • Länder, die in der Vergangenheit am Eurovision Song Contest teilgenommen haben, jedoch nicht 1994
  • Nachdem die osteuropäischen Länder der EBU beigetreten waren, wurde eine neue Regel eingeführt, um die Teilnehmerzahl auf 25 zu begrenzen. Die Plätze 1 bis 19 aus dem Vorjahr qualifizierten für die Teilnahme in diesem Jahr. Belgien, Dänemark, Israel, Slowenien, Luxemburg und die Türkei mussten demnach dieses Jahr eine Zwangspause einlegen. Italien verzichtete freiwillig auf eine Teilnahme. Dagegen durften Estland, Rumänien, Slowakei und Ungarn, die noch beim osteuropäischen Vorentscheid im vorigen Jahr scheiterten, diesmal beim Eurovision Song Contest starten. Darüber kamen noch Litauen, Polen und Russland dazu, sodass insgesamt 25 Länder an den Start gingen, was einen neuen Teilnehmerrekord darstellte.

    Wiederkehrende Interpreten

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    LandInterpretVorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Deutschland  DeutschlandRhonda Heath (Begleitung)1977 (als Mitglied von Silver Convention)
    Begleitung: 1985 für Osterreich  Österreich
    Island  IslandSigríður Beinteinsdóttir (als Sigga)1990 (als Mitglied von Stjórnin) • 1992 (als Mitglied von Heart 2 Heart)
    Eyjólfur Kristjánsson (Begleitung)1991 (als Mitglied von Stefán & Eyfi)
    Begleitung: 1993
    Malta  MaltaChristopher Scicluna (als Mitglied von Chris & Moira)Begleitung: 1993
    Moira Stafrace (als Mitglied von Chris & Moira)
    Norwegen  NorwegenElisabeth Andreassen (Duett mit Jan Werner Danielsen)1982 für Schweden  Schweden (als Mitglied der Chips) • 1985 (als Mitglied der Bobbysocks)
    Schweden  SchwedenMarie Bergman (Duett mit Roger Pontare)19711972 (jeweils als Mitglied von Family Four)
    Zypern 1960  ZypernEvridiki1992
    Begleitung: 1983, 1986 und 1987
    Demos van Beke (Begleitung)1993 (als Mitglied von Zymboulakis & van Beke)
    Kyriakos Zymboulakis (Begleitung)
    Eva Tselidou (Begleitung)1980 für Griechenland  Griechenland (als Mitglied von The Epikouri)

    Dirigenten

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    Jedes Lied außer dem aus Irland wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    • Schweden  Schweden – Anders Berglund
    • Finnland  FinnlandOlli Ahvenlahti
    • Irland  Irland – keine Orchesterbegleitung1
    • Zypern 1960  Zypern – George Theophanous
    • Island  Island – Frank McNamara
    • Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich – Michael Reed
    • Kroatien  KroatienMiljenko Prohaska
    • Portugal  Portugal – Thilo Krasmann
    • Schweiz  Schweiz – Valeriano Chiaravalle
    • Estland  EstlandUrmas Lattikas
    • Rumänien  RumänienNoel Kelehan1
    • Malta  Malta – Anthony Chircop
    • Niederlande  Niederlande – Harry van Hoof
    • Deutschland  Deutschland – Norbert Daum
    • Slowakei  Slowakei – Vladimír Valovič
    • Litauen  Litauen – Tomas Leiburas
    • Norwegen  Norwegen – Pete Knutsen
    • Bosnien und Herzegowina 1992  Bosnien und Herzegowina – Sinan Alimanović
    • Griechenland  Griechenland – Noel Kelehan1
    • Osterreich  ÖsterreichHermann Weindorf
    • Spanien  Spanien – Josep Llobell
    • Ungarn  Ungarn – Péter Wolf
    • Russland Russland – Lew Semlinski
    • Polen  Polen – Noel Kelehan1
    • Frankreich  FrankreichAlain Goraguer
    1 
    Noel Kelehan dirigierte als musikalischer Leiter für drei Länder das Orchester, aber nicht das Lied des Gastgebers.

    Abstimmungsverfahren

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    In jedem Land gab es eine Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder. Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs wurden die Punkte via Satellit verkündet, sodass die Punktesprecher auch am Bildschirm gesehen werden konnten.[1]

    Platzierungen

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    PlatzStartnr.LandInterpretLied
    Musik (M) und Text (T)
    SpracheÜbersetzung
    (inoffiziell)
    Punkte
    01.03Irland  IrlandPaul Harrington & Charlie McGettiganRock ’n’ Roll Kids
    M/T: Brendan Graham
    EnglischRock-’n’-Roll-Kinder226
    02.24Polen  PolenEdyta GórniakTo nie ja!
    M: Stanisław Syrewicz; T: Jacek Cygan
    PolnischIch war es nicht!166
    03.14Deutschland  DeutschlandMekadoWir geben ’ne Party
    M: Ralph Siegel; T: Bernd Meinunger
    Deutscha.128
    04.22Ungarn  UngarnFriderika BayerKinek mondjam el vétkeimet?
    M/T: Szilveszter Jenei
    UngarischWem soll ich meine Sünden beichten?122
    05.12Malta  MaltaChris & MoiraMore than Love
    M: Christopher Scicluna; T: Moira Stafrace
    Englisch1Mehr als Liebe097
    06.17Norwegen  NorwegenElisabeth Andreassen & Jan Werner DanielsenDuett
    M: Rolf Løvland; T: Hans Olaf Mørk
    Norwegisch076
    07.25Frankreich  FrankreichNina MoratoJe suis un vrai garçon
    M: Bruno Maman; T: Nina Morato
    FranzösischIch bin ein echter Junge074
    08.08Portugal  PortugalSara TavaresChamar a música
    M: João Carlos Campos de Sousa Mota Oliveira; T: Rosa Lobato de Faria
    PortugiesischDie Musik rufen073
    09.23Russland RusslandYouddiph
    Юдифь
    Vječnij stranjik
    (Вечный странник)
    M: Lew Zemlinski; T: Piligrim
    RussischEwiger Wanderer070
    10.06Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichFrances RuffelleWe Will Be Free (Lonely Symphony)
    M/T: George De Angelis, Mark Dean
    EnglischWir werden frei sein (Einsame Sinfonie)063
    11.04Zypern 1960  ZypernEvridiki
    Ευριδίκη
    Eímai ánthropos ki egó
    (Είμαι άνθρωπος κι εγώ)
    M/T: Giorgos Theofanous
    GriechischIch bin auch ein Mensch051
    12.05Island  IslandSiggaNætur
    M: Friðrik Karlsson; T: Stefán Hilmarsson
    IsländischNächte049
    13.01Schweden  SchwedenMarie Bergman & Roger PontareStjärnorna
    M: Peter Bertilsson; T: Mikael Littwold
    SchwedischDie Sterne048
    14.19Griechenland  GriechenlandCostas Bigalis & The Sea Lovers
    Κώστας Μπίγαλης και the Sea Lovers
    To trehandíri (Diri diri)
    (Το τρεχαντήρι (Ντίρι ντίρι))
    M/T: Costas Bigalis
    GriechischDie Trehandiri (Diri diri)044
    15.18Bosnien und Herzegowina 1992  Bosnien und HerzegowinaAlma i DejanOstani kraj mene
    M: Adi Mulahalilović; T: Edo Mulahalilović
    BosnischBleib bei mir039
    16.07Kroatien  KroatienToni CetinskiNek’ ti bude ljubav sva
    M: Željen Klašterka; T: Željko Krznarić
    KroatischAll die Liebe soll dir gehören027
    17.20Osterreich  ÖsterreichPetra FreyFür den Frieden der Welt
    M: Alfons Weindorf; T: Karl Brunner, Johann Brunner
    Deutsch019
    18.21Spanien  SpanienAlejandro AbadElla no es ella
    M/T: Alejandro Abad
    SpanischSie ist nicht sie017
    19.09Schweiz  SchweizDuilioSto pregando
    M/T: Giuseppe Scaramello
    ItalienischIch bete015
    19.15Slowakei  SlowakeiTublatankaNekonečná pieseň
    M: Martin 'Maťo' Ďurinda; T: Martin Sarvaš
    SlowakischEndloses Lied015
    21.11Rumänien  RumänienDan BittmanDincolo de nori
    M/T: Antonio Furtuna, Dan Bittman
    RumänischHinter den Wolken014
    22.02Finnland  FinnlandCatCatBye Bye Baby
    M/T: Kari Salli, Markku 'Make' Lentonen
    Finnischa.Auf Wiedersehen, Baby011
    23.13Niederlande  NiederlandeWilleke AlbertiWaar is de zon?
    M: Edwin Schimscheimer; T: Coot van Doesburgh
    NiederländischWo ist die Sonne?004
    24.10Estland  EstlandSilvi VraitNagu merelaine
    M: Ivar Must; T: Leelo Tungal
    EstnischWie eine Woge002
    25.16Litauen 1989  LitauenOvidijus VyšniauskasLopšinė mylimai
    M: Ovidijus Vyšniauskas; T: Gintaras Zdebskis
    LitauischWiegenlied für mein Schätzchen000
    1 
    Englisch ist neben Maltesisch Amtssprache von Malta, weshalb Malta mit englischsprachigen Liedern antreten konnte, als Lieder in der eigenen Landessprache verlangt wurden.
    a. 
    mit einigen Worten in Englisch

    Die Länder auf den Plätzen 1 bis 18 sind für den Eurovision Song Contest 1995 zugelassen.

    Punktevergabe

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    Erhaltendes LandVergebendes Land
    LandInsg.Schweden SWEFinnland FINIrland IRLZypern 1960 CYPIsland ISLVereinigtes Konigreich GBRKroatien CROPortugal PORSchweiz SUIEstland ESTRumänien ROUMalta MLTNiederlande NLDDeutschland GERSlowakei SVKLitauen 1989 LTUNorwegen NORBosnien und Herzegowina 1992 BIHGriechenland GRCOsterreich AUTSpanien ESPUngarn HUNRussland RUSPolen POLFrankreich FRA
    Schweden Schweden048272365510512
    Finnland Finnland011110
    Irland Irland226107812101212121085121261012101010101288
    Zypern 1960 Zypern051103525124253
    Island Island0498166331336144
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich0631568852432413353
    Kroatien Kroatien02710125
    Portugal Portugal07355888513127416
    Schweiz Schweiz015825
    Estland Estland0022
    Rumänien Rumänien014626
    Malta Malta09746102174671013107127
    Niederlande Niederlande0044
    Deutschland Deutschland128635677101031247417281277
    Slowakei Slowakei015123
    Litauen 1989 Litauen000
    Norwegen Norwegen079731014318472161558
    Bosnien und Herzegowina 1992 Bosnien und Herzegowina03924787110
    Griechenland Griechenland04424126415442
    Osterreich Österreich019173215
    Spanien Spanien0175282
    Ungarn Ungarn122121212102514421078383127
    Russland Russland070434512135663466101
    Polen Polen1668716128710127281041268128612
    Frankreich Frankreich07432456688727106

    Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

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    AnzahlLanderhalten von
    8Irland  IrlandDeutschland, Island, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Russland, Schweiz
    5Polen  PolenEstland, Frankreich, Litauen, Österreich, Vereinigtes Königreich
    4Ungarn  UngarnFinnland, Irland, Polen, Schweden
    2Deutschland  DeutschlandRumänien, Ungarn
    1Griechenland  GriechenlandZypern
    Kroatien  KroatienSlowakei
    Malta  MaltaBosnien und Herzegowina
    Portugal  PortugalSpanien
    Slowakei  SlowakeiMalta
    Zypern 1960  ZypernGriechenland

    Punktesprecher

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    Nr.LandPunktesprecher
    01Schweden  SchwedenMarianne Anderberg
    02Finnland  FinnlandSolveig Herlin
    03Irland  IrlandEileen Dunne
    04Zypern 1960  ZypernAnna Partelidou
    05Island  IslandSigríður Arnardóttir
    06Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichColin Berry
    07Kroatien  KroatienHelga Vlahović
    08Portugal  PortugalIsabel Bahia
    09Schweiz  SchweizSandra Studer
    010Estland  EstlandUrve Tiidus
    011Rumänien  RumänienCristina Țopescu
    012Malta  MaltaJohn Demanuele
    0 13Niederlande  NiederlandeJoop van Os
    0 14Deutschland  DeutschlandCarmen Nebel
    0 15Slowakei  SlowakeiJuraj Čurný
    0 16Litauen 1989  LitauenGitana Lapinskaitė
    0 17Norwegen  NorwegenSverre Christophersen
    0 18Bosnien und Herzegowina 1992  Bosnien und HerzegowinaDiana Grković-Foretić
    0 19Griechenland  GriechenlandFotini Giannoulatou
    0 20Osterreich  ÖsterreichTilia Herold
    0 21Spanien  SpanienMaría Ángeles Balañac
    0 22Ungarn  UngarnIván Bradányi
    0 23Russland RusslandIrina Klenskaya
    0 24Polen  PolenJan Chojnacki
    0 25Frankreich  FrankreichLaurent Romejko

    Siehe auch

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    Einzelnachweise

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    1. Dublin 1994 bei Eurovision.tv (Abgerufen am 6. Dezember 2017)