Parlamentswahl in Grönland 1967

Parlamentswahl in Grönland
Wahlbeteiligung: 62,0 % (+7,9 %p)
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
85,6
7,3
3,0
2,5
1,6
Ip
KNAPK
LV-JLOG
LV-MN

Am 28. April 1967 wurden zum fünften Mal Wahlen zu Grønlands Landsråd abgehalten. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19.184; die Wahlbeteiligung stieg deutlich auf 62,0 %.[1][2]

Wahlrecht

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In den 16 Wahlkreisen standen je zwei bis sieben Kandidaten zur Wahl, von denen der Kandidat mit der höchsten Stimmenzahl (relative Mehrheit) gewählt wurde. Zusätzlich konnte ein Ausgleichsmandat für eine Partei oder Liste erzielt werden, wenn deren Kandidaten zusammen mehr als ein Sechzehntel der abgegebenen gültigen Stimmen erzielten. Die meisten Kandidaten waren jedoch, wie bei den Wahlen zuvor, unabhängige Einzelkandidaten.

Ausgangslage

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Im 1963 gewählten grönländischen Landsråd saßen 16 unabhängige Mitglieder, die in der gleichen Anzahl an Wahlkreisen durch Mehrheitswahl bestimmt wurden.Den Vorsitz des Landesrates führte letztmals der Landshøvding Grönlands Niels Otto Christensen, ohne jedoch selbst Mitglied des Parlaments zu sein.

Teilnehmende Parteien und Listen

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Zur Wahl traten neben den unabhängigen Kandidaten vier verschiedene Parteien bzw. Listen an:

Partei oder ListeKürzelDeutsche Bedeutung
Inuit-partietIpDie Inuit-Partei
Kalaallit Nunaanni Aalisartut Piniartullu KattuffiatKNAPKGrönländische Fischer- und Jägerorganisation
Listenverbindung Hendrik Johansen, Jonas Lynge, Odaĸ Olsen & Lars GodtfredsenLV-JLOG
Listenverbindung Peter Mørch & Jørgen NielsenLV-MN

Ergebnisse

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Gesamtergebnis

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Sitzverteilung
1
16
16 
Insgesamt 17 Sitze
Ergebnis der Parlamentswahl in Grönland 1967
ListeStimmenSitze
Anzahl%Anzahl+/−
Unabhängige Kandidaten9.93185,616±0
Inuit-partiet (Ip)8527,31+1
Kalaallit Nunaanni Aalisartut Piniartullu Kattuffiat (KNAPK)3513,0±0
Listenverbindung Hendrik Johansen, Jonas Lynge, Odaĸ Olsen & Lars Godtfredsen (LV-JLOG)2862,5±0
Listenverbindung Peter Mørch & Jørgen Nielsen (LV-MN)1841,6±0
Gesamt11.604100,017+1
Gültige Stimmen11.60497,6
Leere und ungültige Stimmen2862,4
Wahlbeteiligung11.89062,0
Wahlberechtigte19.184100,0
Quellen: [1][2]

Wahlkreisergebnisse

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WahlkreisGewählter Kandidaterhaltene Stimmen%gültige StimmenWahlbeteiligung (%)
NanortalikMarius Abelsen (n)42341,8101276,1
JulianehåbErling Høegh (n)56658,896373,1
NarssaĸErik Egede (w)41065,962261,7
FrederikshåbIsboseth Petersen (n)16226,361757,9
GodthåbPeter K. S. Heilmann (w)67238,4174856,3
SukkertoppenAlibak Josefsen (w)46549,194763,6
HolsteinsborgJørgen C. F. Olsen (w)59775,679044,2
KangâtsiaĸEdvard Reimer (n)13437,335979,8
Bugten (Jakobshavn & Christianshåb)Lars Chemnitz (n)38137,4101956,6
EgedesmindeKarl Skou (n)33639,385465,7
GodhavnDavid Broberg (n)32249,964566,8
ŨmánaĸElisabeth Johansen (w)27838,871775,2
UpernavikKnud Kristiansen (w)33860,655871,5
ThuleK'issúnguaĸ Kristiansen (n)8550,316961,9
AngmagssalikAron Davidsen (n)22048,645351,6
ScoresbysundJakob Simonsen (n)5642,713164,6
AusgleichsmandatKaj Narup (n) (Ip)
Anmerkung: (n) neu gewählt; (w) wiedergewählt

Listenergebnisse

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Um ein Ausgleichsmandat zu erhalten, musste eine Liste mehr als 725 Stimmen erhalten. Das traf auf die Inuit-partiet zu. Somit wurde ihr Kandidat mit den meisten Stimmen Thomas Berthels gewählt. Alle anderen Parteien und Listen blieben unter der notwendigen Anzahl von 725 Stimmen.

Erstmals in der Geschichte von Grønlands Landsråd wurde ein Ausgleichsmandat vergeben, sodass neben 16 unabhängigen Mitgliedern aus den Wahlkreisen auch ein Kandidat einer politischen Vereinigung (Inuit-partiet) einen Parlamentssitz erhielt. Nur sechs von siebzehn Abgeordneten saßen bereits in der vorherigen Legislaturperiode im Parlament und wurden wiedergewählt.

Von 1951 bis zum Beginn der Legislaturperiode 1967 oblag der Vorsitz des Landesrates dem Landshøvding Grönlands. In der konstituierenden Sitzung nach der Wahl wurde mit Erling Høegh auf Veranlassung des Landshøvdings Niels Otto Christensen erstmals ein Landesratsvorsitzender aus den eigenen Reihen gewählt.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Landsrådsvalget 1967. Atuagagdliutit (1. Mai 1967). S. 3.
  2. a b Statistisk Årbog 1971. Danmarks Statistik, Kopenhagen 1971, S. 488 (Online).