Toxi

Film von Robert Adolf Stemmle (1952)

Toxi ist ein deutscher Film von 1952 von Robert Adolf Stemmle, der erstmals die Situation der von schwarzen Besatzungssoldaten mit weißen deutschen Frauen gezeugten Kinder (Brown Babies) in melodramatischer Form aufgriff.

Film
TitelToxi
ProduktionslandBundesrepublik Deutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1952
Länge79 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieRobert Adolf Stemmle
DrehbuchPeter Francke,
Robert Adolf Stemmle,
Maria von der Osten-Sacken
ProduktionWerner Ludwig,
Hermann Schwerin
MusikMichael Jary
KameraIgor Oberberg
SchnittAlice Ludwig
Besetzung

Handlung

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Toxi ist ein fünfjähriges Besatzerkind. Die Mutter ist gestorben und der Vater ist in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Das völlig verlassene Kind taucht in Hamburg auf und wird von der Familie Rose aufgenommen. Obwohl einige Mitglieder der Familie Vorbehalte zeigen, erobert das niedliche Mädchen schließlich alle Herzen. Als Happy End erscheint dann noch am Weihnachtsabend der afroamerikanische Vater und nimmt Toxi mit in die Vereinigten Staaten, wodurch dann alle Probleme gelöst sind.

Produktion

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Der Film, eine Produktion der Fono-Film GmbH, München-Hamburg, wurde in den Ateliers der Real-Film in Hamburg-Wandsbek mit Außenaufnahmen von Hamburg und Umgebung gedreht. Uraufführung war am 15. August 1952 in Frankfurt am Main.[1]

Sonstiges

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  • Elfie Fiegert wird im Vorspann nicht unter ihrem eigentlichen Namen, sondern unter ihrem Rollennamen Toxi angekündigt.
  • Der Titel des – von diversen rassistischen Einlassungen geprägten – Dokumentarfilms Toxi lebt anders (1957, Buch und Regie: Peter Schier-Gribowski) bezog sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Namen der Filmfigur. Ausschnitte davon sind in Torsten Körners Dokumentarfilm Schwarze Adler (2021) zu sehen.
  • 1952 brachte die Drei-M-Puppenfabrik aus Mönchröden sogar eine Toxi-Puppe heraus.[2][3]

Auszeichnungen

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Kritiken

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„Leichter deutscher Unterhaltungsfilm, der in dem schwarzen Besatzungskind Toxi mehr eine Sensation als ein Problem sieht und sich bei herrlichen Kinderszenen auf eine rosarote Filmlösung beschränkt. Für Kinder wegen einiger überflüssiger Szenen leichte Vorbehalte.“

film-dienst Nr. 1949, 5. Jahrgang, 32/1952

„Wer mit einigem Misstrauen in die Interessenten-Vorführung dieses Fono-Films gegangen war, verließ sie restlos umgestimmt und begeistert. Auch das Publikum zeigte sich herzlich angetan von Toxi und ihrem Schicksal.“

Film-Echo, 23. August 1952

„Der deutsche Film 'Toxi', der die Geschichte von dem Mulattenkind aus München erzählt, das, von seinem schwarzen Vater und der weißen Mutter verlassen, in einer fremden Familie aufwächst, ist durchaus keine gründliche Abhandlung über Rassenprobleme, sondern er will ganz harmlos aufzeigen, dass alles ganz einfach ist, wenn der 'gesunde Menschenverstand' und die 'Stimme des Herzens' siegen. Jedenfalls kann auch dieser Film dazu beitragen, Vorurteile zu zerstreuen und Sympathien für die schuldlosen farbigen Besatzungskinder zu erwecken.“

Die Zeit, 14. August 1952

Literatur

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  • A. Brauerhoch: „Mohrenkopf“. Schwarzes Kind und weiße Nachkriegsgesellschaft in TOXI. In: Frauen und Film, Heft 60 (1997), S. 106–130
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Einzelnachweise

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  1. Dr. Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946–1955, S. 297
  2. MainLike vom 11. Dezember 2021
  3. www.coburg.de (Memento des Originals vom 23. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coburg.de
  4. „Glanzvoller Abschluß der Berliner Filmfestspiele“ in Pforzheimer Zeitung vom 30. Juni 1953, S. 5