Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1912 und 1913

Die Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1912 und 1913 zum 63. Kongress der Vereinigten Staaten fanden zu verschiedenen Zeitpunkten statt. Die Wahlen fanden parallel zur Präsidentschaftswahl 1912 statt, in der Woodrow Wilson zum ersten Mal gewählt wurde. Es war die letzte Wahl vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels, die Senatoren wurden nicht direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt. In mehreren Bundesstaaten wurden dabei aber nur die vom Volk gewählten Senatoren bestätigt, um der Verfassung genüge zu tun.

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Wahlen zum Senat
1912 und 1913
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
32 Senatoren der Klasse II
(sowie außerordentliche Wahlen)

Demokraten
Davor44  
Danach51  
  
53,1 % der Sitze
Republikaner
Davor52  
Danach44  
  
45,8 % der Sitze
Progressive
Davor0  
Danach1  
  
1,1 % der Sitze

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  19 Sitze  
Demokraten
  13 Sitze  
Republikaner
  0 Sitze  
Progressive

Gewählter Senat
51
1
44
51 44 
Sitzverteilung:
  • Demokraten 51
  • Republikaner 44
  • Progressiver 1

  • Mehrheitspartei
    Vor der Wahl
    Republikaner
    Gewählt
    Demokraten

    Vor dem Zusammentritt des 63. Kongresses fanden 13 zusätzliche Wahlen statt: Arizona und New Mexico waren 1911 in die Union aufgenommen worden und bestimmten jeweils ihre beiden ersten Senatoren, in Arkansas, Colorado, Idaho, Maine, Nevada, Tennessee, Texas und Virginia fanden Nachwahlen statt, weil die Amtsinhaber zurückgetreten oder verstorben waren. In Louisiana wurde der Klasse-III-Senator vorzeitig wiedergewählt. Sieben dieser Senatoren waren Demokraten gewesen, zwei Republikaner.[1] Ein Sitz der Demokraten ging an die Republiker, die beiden Sitze der Republikaner sowie alle anderen Sitze der Demokraten wurden von den Demokraten gewonnen. Die beiden neuen Senatoren aus Arizona waren ebenfalls Demokraten, die aus New Mexico Republikaner. Damit fiel die Mehrheit der Republikaner, die Anfang 1912 bei 50 zu 41 gelegen hatte (ein Sitz war zum Jahreswechsel vakant), bis zum Ende des 62. Kongresses auf 50 zu 45.

    Zur Wahl zum 63. Kongress standen 31 der 32 Sitze der Senatoren der Klasse II, die 1906 und 1907 für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt worden waren, die Wahl in Alabama hatte bereits 1911 stattgefunden. Von diesen gehörten 13 der Demokratischen Partei an, 19 der Republikanischen Partei. Jeweils sechs Demokraten und Republikaner wurden wiedergewählt, jeweils vier weitere Sitze wurden von beiden Parteien verteidigt. Sieben Sitze konnten die Demokraten von den Republikanern gewinnen, zwei die Republikaner von den Demokraten. Zwei Sitze gingen den Republikanern und einer den Demokraten verloren, weil die Parlamente der jeweiligen Staaten sich auf keinen Kandidaten einigen konnten. Damit wechselte die Mehrheit auf 49 zu 43 zugunsten der Demokraten, vier Sitze waren vakant. 1913 gab es fünf weitere Nachwahlen, hierbei konnten die Demokraten vier Sitze gewinnen bzw. halten, einer ging an die Republikaner. Diese verloren zeitweilig einen Sitz, weil ein Senator die Partei wechselte und sich der Progressive Party des ehemaligen Präsidenten Theodore Roosevelt anschloss. Damit lag die demokratische Mehrheit Ende 1913 bei 53 Sitzen gegen 42 Republikaner und einen Progressiven.

    Zu Veränderungen nach der Wahl siehe auch Liste der Mitglieder des Senats im 63. Kongress der Vereinigten Staaten.

    Ergebnisse

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    Wahlen während des 62. Kongresses

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    Die meisten Gewinner dieser Wahlen wurden vor dem 4. März 1913 in den Senat aufgenommen, also während des 62. Kongresses. In Louisiana wurde vorzeitig ein Senator für die 1915 beginnende Amtszeit gewählt.

    StaatAmtierender SenatorParteiNachwahlDatumErgebnisNeuer Senator
    Arizonaneuer StaatKlasse I26. März 1912Zugewinn DemokratenHenry F. Ashurst
    Arizonaneuer StaatKlasse III26. März 1912Zugewinn DemokratenMarcus A. Smith
    ArkansasJohn N. Heiskell, ernanntDemokratKlasse II27. Jan. 1913von Demokraten gehaltenWilliam M. Kavanaugh
    ColoradovakantKlasse III14. Jan. 1913Zugewinn DemokratenCharles S. Thomas
    IdahoKirtland I. Perky, ernanntDemokratKlasse III24. Jan. 1913Zugewinn RepublikanerJames H. Brady
    LouisianaJohn R. ThorntonDemokratKlasse III21. Mai 1912von Demokraten gehaltenRobert F. Broussard
    MaineObadiah Gardner, ernanntDemokratKlasse II2. Apr. 1912bestätigtObadiah Gardner
    NevadaWilliam A. Massey, ernanntRepublikanerKlasse I28. Jan. 1913Zugewinn DemokratenKey Pittman
    New Mexiconeuer StaatKlasse I27. März 1912Zugewinn RepublikanerThomas B. Catron
    New Mexiconeuer StaatKlasse II27. März 1912Zugewinn RepublikanerAlbert B. Fall
    TennesseeNewell Sanders, ernanntRepublikanerKlasse II23. Jan. 1913Zugewinn DemokratenWilliam R. Webb
    TexasRienzi M. Johnston, ernanntDemokratKlasse II23. Jan. 1913von Demokraten gehaltenMorris Sheppard
    VirginiaClaude A. Swanson, ernanntDemokratKlasse I23. Jan. 1912bestätigtClaude A. Swanson
    • ernannt: Senator wurde vom Gouverneur als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannt, Nachwahl nötig.
    • bestätigt: ein als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannter Amtsinhaber wurde bestätigt.

    Wahlen zum 63. Kongress

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    Die Gewinner dieser Wahlen wurden am 4. März 1913 in den Senat aufgenommen, also bei Zusammentritt des 63. Kongresses. Alle Sitze dieser Senatoren gehören zur Klasse II. Die Wahl in Alabama hatte schon 1911 stattgefunden und wird hier der Vollständigkeit halber aufgeführt.

    StaatAmtierender SenatorParteiDatumErgebnisNeuer Senator
    AlabamaJohn H. BankheadDemokrat17. Jan. 1911vorzeitig wiedergewähltJohn H. Bankhead
    ArkansasWilliam M. KavanaughDemokrat29. Jan. 1913von Demokraten gehaltenJoseph T. Robinson
    ColoradoSimon GuggenheimRepublikaner14. Jan. 1913Zugewinn DemokratenJohn F. Shafroth
    DelawareHarry A. RichardsonRepublikaner29. Jan. 1913Zugewinn DemokratenWillard Saulsbury
    GeorgiaAugustus O. BaconDemokratkeine WahlVerlust Demokratenvakant
    IdahoWilliam BorahRepublikaner14. Jan. 1913wiedergewähltWilliam Borah
    IllinoisShelby M. CullomRepublikanerkeine WahlVerlust Republikanervakant
    IowaWilliam S. KenyonRepublikaner21. Jan. 1913wiedergewähltWilliam S. Kenyon
    KansasCharles CurtisRepublikaner28. Jan. 1913Zugewinn DemokratenWilliam H. Thompson
    KentuckyThomas H. PaynterDemokrat16. Jan. 1912von Demokraten gehaltenOllie M. James
    LouisianaMurphy J. FosterDemokrat21. Mai 1912von Demokraten gehaltenJoseph E. Ransdell
    MaineObadiah GardnerDemokrat15. Jan. 1913Zugewinn RepublikanerEdwin C. Burleigh
    MassachusettsWinthrop M. CraneRepublikaner14. Jan. 1913von Republikanern gehaltenJohn W. Weeks
    MichiganWilliam A. SmithRepublikaner14. Jan. 1913wiedergewähltWilliam A. Smith
    MinnesotaKnute NelsonRepublikaner21. Jan. 1913wiedergewähltKnute Nelson
    MississippiLeRoy PercyDemokrat16. Jan. 1912von Demokraten gehaltenJames K. Vardaman
    MontanaJoseph M. DixonRepublikaner14. Jan. 1913Zugewinn DemokratenThomas J. Walsh
    NebraskaNorris BrownRepublikaner21. Jan. 1913von Republikanern gehaltenGeorge W. Norris
    New HampshireHenry E. BurnhamRepublikanerkeine WahlVerlust Republikanervakant
    New JerseyFrank O. BriggsRepublikaner28. Jan. 1913Zugewinn DemokratenWilliam Hughes
    New MexicoAlbert B. FallRepublikaner28. Jan. 1913wiedergewähltAlbert B. Fall
    North CarolinaFurnifold M. SimmonsDemokrat21. Jan. 1913wiedergewähltFurnifold M. Simmons
    OklahomaRobert L. OwenDemokrat21. Jan. 1913wiedergewähltRobert L. Owen
    OregonJonathan BourneRepublikaner1912 oder 1913Zugewinn DemokratenHarry Lane
    Rhode IslandGeorge P. WetmoreRepublikaner21. Jan. 1913von Republikanern gehaltenLeBaron B. Colt
    South CarolinaBenjamin TillmanDemokrat28. Jan. 1913wiedergewähltBenjamin Tillman
    South DakotaRobert J. GambleRepublikaner22. Jan. 1913von Republikanern gehaltenThomas Sterling
    TennesseeNewell Sanders, ernanntRepublikaner23. Jan. 1913Zugewinn DemokratenJohn K. Shields
    TexasMorris SheppardDemokrat28. Jan. 1913wiedergewähltMorris Sheppard
    VirginiaThomas S. MartinDemokrat24. Jan. 1912wiedergewähltThomas S. Martin
    West VirginiaClarence W. WatsonDemokrat28. Jan. 1913Zugewinn RepublikanerNathan Goff
    WyomingFrancis E. WarrenRepublikaner28. Jan. 1913wiedergewähltFrancis E. Warren
    • wiedergewählt: ein gewählter Amtsinhaber wurde wiedergewählt.

    Wahlen während des 63. Kongresses

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    Die Gewinner dieser Wahlen wurden nach dem 4. März 1913 in den Senat aufgenommen, also während des 63. Kongresses. Die Wahlen in Georgia und Maryland fanden nach der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels statt, die Senatoren wurden daher als erste direkt gewählt, und nicht mehr von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt.

    StaatAmtierender SenatorParteiNachwahlDatumErgebnisNeuer Senator
    GeorgiaAugustus O. Bacon, ernanntDemokratKlasse II15. Juni 1913bestätigtAugustus O. Bacon
    IllinoisvakantKlasse II26. März 1913Zugewinn DemokratenJ. Hamilton Lewis
    IllinoisvakantKlasse III26. März 1913Zugewinn RepublikanerLawrence Y. Sherman
    MarylandWilliam P. Jackson, ernanntRepublikanerKlasse I4. Nov. 1913Zugewinn DemokratenFrancis Lee
    New HampshirevakantKlasse II13. März 1913Zugewinn DemokratenHenry F. Hollis
    • ernannt: Senator wurde vom Gouverneur als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannt, Nachwahl nötig.
    • bestätigt: ein als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannter Amtsinhaber wurde bestätigt.

    Einzelstaaten

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    In allen Staaten wurden die Senatoren durch die Parlamente gewählt, wie durch die Verfassung der Vereinigten Staaten vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels vorgesehen. Das Wahlverfahren bestimmten die Staaten selbst, war daher von Staat zu Staat unterschiedlich. In manchen Staaten fand eine Volkswahl statt, deren Ergebnis vom Parlament nur bestätigt wurde. Teilweise ergibt sich aus den Quellen nur, wer gewählt wurde, aber nicht wie.

    Das Fourth Party System der Parteien in den Vereinigten Staaten bestand aus der Demokratischen Partei, die hauptsächlich in den Südstaaten stark waren, sowie der gemäßigt abolitionistischen, im Norden verankerten Republikanischen Partei.[1]

    Einzelnachweise

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    1. a b Party Division. US-Senat, abgerufen am 8. September 2023 (englisch).